24. Dezember 2021, von Hannes Swoboda (Präsident des Club of Rome – Austrian Chapter)

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende entgegen und ich möchte die Gelegenheit nutzen einen kurzen Ausblick zu geben.

Mit dem Jahr 2022 wollen wir mit dem Club of Rome – Austrian Chapter ein neues Kapitel aufschlagen. Im Jahr 2021 haben wir eine personelle Verstärkung bekommen. Das schafft auch die Möglichkeit zu Verstärkung unserer Aktivitäten. Die jüngst stattgefundene Jahreskonferenz hat das bereits bewiesen! Ausgangspunkt dieser Konferenz war die COP26, die Anfang November in Glasgow stattgefunden hat. Sie hat sowohl positive als auch nicht zufrieden stellenden Ergebnisse gebracht! Eine ausführlichere Beurteilung könnt ihr von der Zusammenfassung hier lesen.

Für mich bleiben aber die Probleme bei der Umsetzung der verschiedenen Klimaziele entscheidend. Wir sollten nicht die Hindernisse und Widerstände auf verschiedenen politischen Ebenen unterschätzen! Ich erwähne das nicht, weil ich für schwächere Zielsetzungen oder für eine langsamere Umsetzung plädiere. Überhaupt nicht! Aber wir werden nur erfolgreich sein, wenn wir auch die Probleme auf dem Weg zur Klimaneutralität klar vor Augen haben und deren Lösung mit Erfolg anvisieren können. Und solche Herausforderungen gibt es auf lokaler, nationaler, europäischer und globaler Ebene!

Als ein Teil des internationalen Club of Rome wir werden uns auch mit den globalen Herausforderungen beschäftigen, insbesondere in Beziehung zu unserem Nachbarkontinent Afrika. (Siehe dazu auch meinen diesbezüglichen Blog auf der Website: iipvienna.com!) Und in der Tat, haben wir uns seitens des Club of Rome schon im vergangenen Herbst mit den Möglichkeiten einer energiepolitischen Zusammenarbeit zwischen Europa und Nordafrika beschäftigt! (siehe hier)

Das Jahr 2022 ist aber für den Club of Rome ein besonderes! Vor 50 Jahren, im Jahr 1972, erschien der Epoche machende Bericht über die „Grenzen des Wachstums“! Es wird dabei nicht nur darum gehen, diesen Bericht in Erinnerung zu rufen, sondern auch darum, die Aussagen von damals in Bezug zu den aktuellen Aufgaben der Klimapolitik zu setzen! Wie schon bei unserer Jahrestagung, aber auch bei der Konferenz in der Kontrollbank im Herbst wollen wir dabei auch den Anforderungen an die Wirtschaft nachgehen. Glücklicherweise gibt es gerade auch in Österreich eine Reihe von Unternehmen, die bei der Umsetzung von Klimazielen aktiv sind. Dabei geht es nicht nur um die direkten Aktivitäten von produzierenden Unternehmen oder solchen im Dienstleistungsbereich sondern auch um Finanzinvestitionen. Immer mehr verlangen die internationalen Investoren von Unternehmen, in die sie investiert haben oder investieren wollen, einen Nachweis der Nachhaltigkeit und von nachvollziehbaren Maßnahmen der Dekarbonisierung.

Am besten schneiden dabei Unternehmen ab, die sich als Teil der Kreislaufwirtschaft verstehen. Das Ziel der Nachhaltigkeit ist jedenfalls, dass kein Müll entsteht, sondern alles der Wiederverwendung unterworfen wird. Diese „circular economy“ zu erreichen bedarf einer starken Umorientierung des Wirtschafts – aber auch des Konsumverhaltens. So sind wir wieder beim Thema der schwierigen und langwierigen, aber notwendigen Transformation unseres Wirtschafts- und Sozialsystems. Im nächsten Jahr – und hoffentlich noch länger – können wir auch die Maßnahmen, die die neue Regierung unseres Nachbarlandes Deutschland zur gesellschaftlichen Transformation setzt, beobachten und auch ihre Erfahrungen in die österreichische Diskussion einbringen.

Ich lade Sie/euch alle für 2022 ein, mit uns gemeinsam in spannende Diskussionen einzutreten, sodass die Umsetzung der Klimaziele bestmöglich erfolgen kann.

Damit wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes neues Jahr!