Am 17. Mai 2024 fand die Veranstaltung zur Kehrtwende „Empowerment/Befähigung (von Frauen)“ statt.

Aufruf zum Handeln: Frauen und andere von derzeitigen Systemen Benachteiligte erhalten bis 2030 gleichberechtigten Zugang zu Bildung, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechten, Macht und Vermögen – dadurch stabilisiert sich die Weltbevölkerung sofort und das Potenzial aller wird freigesetzt.

Ziel ist die volle Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Vertretung, Rechte, Ressourcen und Macht in Recht und Beschäftigung. 

Earth4All (2022)

In seinem aktuellen Bericht „Earth4All“ von 2022 zeigt der Club of Rome, dass neben einer Energie-Transition auch eine Ernährungswende sowie grundlegende Veränderungen auch in den Bereichen internationale Beziehungen, Einkommens- und Vermögensverteilung sowie im Empowerment erforderlich sind. Als übergeordnetes Ziel wurde dabei auf globaler Ebene die „Volle Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Vertretung, Rechte, Ressourcen und Macht in Recht und Beschäftigung“.

Als zentrale Hebel formuliert der Bericht in diesem Bereich:

  • Alle Regierungen gewährleisten die Rechte von Frauen und Mädchen auf Bildung. 
  • Alle Unternehmen und öffentliche Gremien erreichen Geschlechterparität in Führungspositionen. 
  • Alle Regierungen garantieren einen universellen sozialen Schutz und führen angemessene universelle Rentensysteme ein.

Für Österreich möchten wir das etwas breiter diskutieren und „Empowerment“ in einer Durchsetzungsperspektive definieren. Was brauchen Menschen, was braucht die Gesellschaft, um die „Hebel“ zur Umsetzung der im Bericht angesprochenen „Kehrtwenden“ erfolgreich zu bedienen und den Pfad in eine entsprechende Transformation einzuschlagen?

Die 3 Hebel aus dem globalen Bericht (Gender, Bildung und Sozialsystem) spielen dafür eine wichtige Rolle. Was brauchen gesellschaftliche Gruppen, die normalerweise geringere Chancen haben, in Wandelprozessen „mitgenommen“ zu werden.

Weitere Themen wären die Kommunikation des Wandels, um breite Schichten der Gesellschaft zu motivieren, an den dafür nötigen Wandelprozessen teilzunehmen. Es geht aber im österreichischen Kontext auch um die Rolle der Sozialpartnerschaft als Ermöglicherin erfolgreicher Politik. Und: wie messen wir den Erfolg der eingeschlagenen Maßnahmen (Stichwort: „Klimarechnungshof“)

Programm Highlights

Keynote I: Earth4all and Gender Equity: The place of Women Empowerment in Building Better, Strong and Resilient Societies

(Vortrag wird in englischer Sprache gehalten!)
Jane Kabubo-Mariara © privat

Jane Kabubo-Mariara, Professorin für Wirtschaftswissenschaften (Universität Nairobi), Exekutivdirektorin (ED) der Partnership for Economic Policy (PEP)

https://www.pep-net.org/jane-mariara

Als angesehene Wirtschaftswissenschaftlerin mit langjähriger Erfahrung in der Forschung und Politikberatung in den Bereichen Armutsbekämpfung, landwirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz ist sie Mitglied in “The 21st Century Transformational Economics Commission” des Club of Rome und trug in dieser Rolle zum aktuellen Bericht an den Club of Rome Earth4All bei.

Außerdem ist sie Leiterin des PEP-Netzwerks (Partnership for Economic Policy) in Ostafrika spielt sie eine Schlüsselrolle bei der Förderung evidenzbasierter Politikgestaltung und der Unterstützung von Forschern in der Region. PEP spielt eine Schlüsselrolle bei der Nationalen Umsetzung von Earth4All in Kenia.

Jane arbeitet aktiv daran, politische Entscheidungsträger und Entwicklungsorganisationen mit hochwertigen Forschungsergebnissen zu versorgen, um nachhaltige Veränderungen in Ostafrika zu fördern.

Keynote II: Empowerment for a Sustainable Future: Bridging Education and Equality

(Vortrag wird in englischer Sprache gehalten!)
Univ.-Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi © privat

Univ.-Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi, Professorin für Politik & Geschlecht, Diversität & Gleichheit, Paris Lodron Universität Salzburg

https://www.plus.ac.at/politikwissenschaft/fachbereich/mitarbeiterinnen/lefkofridi-zoe

In ihrer Keynote befasst sich Zoe Lefkofridi mit der Verbindung zwischen Empowerment und ökologischer Nachhaltigkeit innerhalb des Earth4All-Rahmens, wobei zwei zentrale politische Hebel für Empowerment hervorgehoben werden: die Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen und eine Neukonzeptionierung von Bildung. Trotz bedeutender Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter in den letzten Jahrzehnten sind Frauen in Österreich in Macht- und Entscheidungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert, sowohl in der politischen Arena als auch in Führungspositionen in verschiedenen Sektoren. Diese Ungleichheit schränkt die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen in Entscheidungsprozessen im Bereich der Nachhaltigkeit drastisch ein. Neben strukturellen Hindernissen, wie dem mangelnden Zugang zu Ressourcen, Netzwerken und Mentoring-Möglichkeiten, spiegelt das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in Führung und Politik in Österreich tief verwurzelte gesellschaftliche Normen wider. Stereotype und Vorurteile über Geschlechterrollen und Fähigkeiten prägen weiterhin die Wahrnehmung der Eignung von Frauen für Führungspositionen.

Zoe Lefkofridi ist Universitätsprofessorin für Politik & Geschlecht, Diversität & Gleichheit an dem FB Politikwissenschaft der Universität Salzburg. Diese politikwissenschaftliche Professur vertritt und fördert nun die Gender Studies in Forschung und Lehre und bildet die erste Professur für Geschlechterforschung an der PLUS und im Salzburger Hochschulraum. Lefkofridi forscht und lehrt über Demokratie, Diversität und Gleichheit, mit Fokus auf den Ursachen und Konsequenzen ungleicher politischer Partizipation und Repräsentation. Lefkofridi koordiniert das Konsortium vom Projekt PUSH*BACK*LASH (Horizon Europe) und ist Mitglied des Konsortiums vom Projekt ACTEU (Horizon Europe) sowie Co-Leiterin des Arbeitspakets 4 (Repräsentation).

Keynote III: Ermächtigung in einer Durchsetzungsperspektive

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Brand © markuszahradnik.com

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

https://politikwissenschaft.univie.ac.at/ueber-uns/mitarbeiterinnen/brand

„Empowerment“ ist ein breit verwendeter Begriff, um Handlungskompetenzen schwächerer Gruppen zu stärken. Als ein wichtiges Instrument werden eine breite Bildung und die entsprechenden institutionellen Voraussetzungen dafür erachtet. Normative Bezugspunkte sind meist die Herstellung gerechter sozialer Verhältnisse und die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Oft werden Bündnisse aus Politik und Zivilgesellschaft als wichtige Innovationsmomente erachtet.

“Meine Überlegung geht dahin, dass wir vielfältige gesellschaftliche Machtverhältnisse in den Blick nehmen, in ihren Dynamiken verstehen und ggf. verändern müssen. Hierfür bedarf es der Ermächtigung in einem sehr umfassenden Sinn. In einem neuen Buch schlagen wir den Begriff der „transformativen Zellen“ vor. Im Anschluss und kritischer Auseinandersetzung mit dem Bericht „Earth4All“ wird in der Keynote knapp erläutert, was das für Österreich und die EU bedeutet. Damit soll ein Dialog vorbereitet werden.” (Ulrich Brand)

Ulrich Brand lehrt und forscht seit 2007 als Professor für Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Tourismus studierte der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Frankfurt/M, wo er sich im Jahr 2000 mit einer Arbeit zur Rolle von Nichtregierungsorganisationen in der internationalen Umweltpolitik promovierte. Er war von 2011-2013 sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestages, ist Mitglied im Kuratorium des Instituts Solidarische Moderne, Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ und des Redaktionsbeirats vom „Tagebuch. Zeitschrift für Auseinandersetzung“. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied von „Diskurs. Das Wissenschaftsnetz“.

Kürzlich erschien sein mit Markus Wissen verfasstes Buch „Kapitalismus am Limit. Öko-imperiale Spannungen, umkämpfte Krisenpolitik und solidarische Perspektiven“

🔗https://www.oekom.de/buch/kapitalismus-am-limit-9783987260650
🔗Hier finden Sie eine Besprechung in der „Süddeutschen Zeitung“

Paneldiskussion: Wie können die Hebel der Kehrtwende Empowerment (von Frauen) in Österreich umgesetzt werden?

Es diskutieren:

Univ.-Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi, Paris Lodron Universität Salzburg ©privat

Mehr zur Person siehe oben.


Eva Burger, Leiterin Abteilung Frauen und Familie, Arbeiterkammer Wien ©Lisi Specht

Sie ist Expertin für Diversität und Chancengerechtigkeit mit Fokus auf Geschlechter und den Arbeitsmarkt. Vor ihrer Tätigkeit in der AK war Eva Burger als Unternehmensberaterin, im öffentlichen Dienst und in einer globalen NGO tätig.


Univ.-Prof. Dr. Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

Mehr zur Person siehe oben.


Madeleine Stranzinger, Stv. Obfrau im Österreichischen Klimarat ©Verein des österreichischen Klimarats der Bürger:innen


Moderation

Claudia Michl, Leiterin der Geschäftsstelle des Climate Change Centre Austria (CCCA) ©CCCA

Sie ist verantwortlich für die strategische und wissenschaftlich Koordination & Planung. Sie koordiniert die Arbeiten des CCCA Vorstands, der Vollversammlung und organisiert die strategische Partnerschaften.

Material

Präsentationen

Keynote I: Jane Kabubo-Mariara ist Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Nairobi und Exekutivdirektorin (ED) der Partnership for Economic Policy (PEP)
https://www.pep-net.org/jane-mariara

Slides (PDF download)

Keynote II: Univ.-Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi ist Professorin für Politik & Geschlecht, Diversität & Gleichheit an der Paris Lodron Universität Salzburg
https://www.plus.ac.at/politikwissenschaft/fachbereich/mitarbeiterinnen/lefkofridi-zoe

Slides (PDF download)

Bilder

Veranstaltungsort

Ilse Wallentin Haus, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
https://www.big.at/projekte/ilse-wallentin-haus-boku 

Adresse:
Peter-Jordan-Straße 82, 1190 Wien
Raumcode: ILWA-EG/01

Wegbeschreibung

Datum

Save the Date! Dienstag, 17. Mai 2024 ab 13:00 bis 16:00 Uhr (Ankommen ab 12:30!) Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Netzwerken.

Gefördert durch