2022 ist für den Club of Rome, wie schon öfters kommuniziert, ein besonders Jahr. Vor 50 Jahren, 1972, erschien der erste „Bericht an den Club of Rome“ mit dem Titel „Grenzen des Wachstums“, der seither oft zitiert und leider weit weniger oft gelesen wurde. Hier noch einmal der Link zum Original (englischsprachige Ausgabe).
Nun, 50 Jahre später erscheint ein neuer Bericht, der versucht, bei aller Problematik, einen positiven Ausblick zu geben. Earth4All heißt das neue Werk und erscheint Ende August auf Deutsch und Englisch. “Ein Survival Guide, der die Menschheit vor der ökologischen und sozialen Katastrophe bewahren soll“, lautet der Claim.
Wir vom Austrian Chapter haben die Gelegenheit, den Bericht nur wenige Tage nach seinem Erscheinen in Österreich zu präsentieren – und zwar anlässlich des Linzer Ars Electronica Festivals mit dem spannenden Titel: “Welcome to Planet B. A different World is Possible. But How?“
Veranstaltungswebsite: https://www.clubofrome.at/veranstaltungen/event-future-lab-day-ars-electronica-festival-2022-earth-for-all-a-survival-guide-for-humanity/
Präsentation des neuen Berichts an den Club Of Rome “Earth4All”
Am 8. September, dem sogenannten „Future Lab Day“ werden Ernst Ulrich von Weizsäcker und Till Kellerhoff das Werk präsentieren.
Die Earth4all-Initiative setzt sich aus führenden Wissenschaftler*innen, Ökonom*innen und Kommunikator*innen zusammen und skizziert die tiefgreifenden Veränderungen, die notwendig sind, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Ihre Schlussfolgerung ist unmissverständlich:
Nur ein Wandel auf Systemebene, der von allen heutigen Bewegungen gemeinsam vorangetrieben wird – Armut, Gleichberechtigung, Menschenrechte, Klima und Natur – wird erfolgreich sein.
Earth4all
Dieses Ziel ist jetzt zum Greifen nahe, und Earth4All kann den Weg dorthin aufzeigen. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass wir in einem einzigartigen Moment der Geschichte leben – einem entscheidenden Jahrzehnt, in dem wir, wenn wir nicht handeln, Gefahr laufen, unumkehrbare Kipppunkte der Erde zu überschreiten. Die Reaktion der Welt auf eine globale Pandemie bietet uns ein entscheidendes Moment, um den notwendigen Wandel herbeizuführen. Ein Erfolg würde bedeuten, dass sich wohlhabende, gerechte Gesellschaften innerhalb der planetarischen Grenzen entwickeln könnten.
Details zum Programm und zum Panel finden Sie (siehe Link) und auf der Seite des Ars Electronica Festivals: https://ars.electronica.art/planetb/de/futurelab-day-keynote/
Panel discussion
Auf einem anschließenden Panel werden unter anderem Jayati Ghosh aus Indien, eine weitere Autorin des Berichts, Maria Langsenlehner vom Umweltdachverband und Expertin zu den Themen Kreislaufwirtschaft und Wellbeing Economy sowie Astrid Rössler, die sich als österreichische Nationalratsabgeordnete für die Umsetzung der SDGs stark macht, die Frage “Where are we now & how do we continue on a local level?“ diskutieren. Das Panel wird vom österreichischen Chapter des Club of Rome kuratiert und von seinem Vizepräsidenten, Friedrich Hinterberger, moderiert.
In dem Bestreben, Systemwandel zu operationalisieren, hat das Earth4All-Projekt fünf Wege entwickelt, um die Menschheit vor einer ökologischen und sozialen Katastrophe zu bewahren.
i. Energiewende
ii. Transformation des Ernährungssystems
iii. Flächendeckende Einführung neuer Wirtschaftsmodelle in den Entwicklungsländern.
iv. Verringerung der Ungleichheit, um zumindest das Ziel zu erreichen, dass die reichsten 10 % der Weltbevölkerung weniger als 40 % des globalen Reichtums besitzen.
v. Stärkung der Rolle der Frauen und Investitionen in Bildung für alle.
Die Podiumsteilnehmer*innen werden die Anwendung der 5 Wege auf lokaler Ebene in Ländern oder Regionen diskutieren. Ein wirtschaftlicher Wandel wird notwendig sein und es müssen neue wirtschaftliche Paradigmen geschaffen werden – wie kann der Wandel hin zu einer Wirtschaft des Wohlbefindens (Wellbeing) beschleunigt werden?
Details zum Programm und zum Panel finden Sie (siehe Link) und auf der Seite des Ars Electronica Festivals: https://ars.electronica.art/planetb/de/earth4all/
Ars Electronica Festival University
Bereits eine Woche früher organisieren wir für die Studierenden der “Ars Electronica Festival University“ gemeinsam mit der Projektwerkstatt der Universität für Angewandte Kunst und der BOKU einen zweitägigen Workshop mit dem Titel: Do it: navigating a tricky future. Wir werden dabei über mögliche Zukünfte sprechen – für uns und für die Welt. Ein systemischer Blick auf die Welt wird es uns ermöglichen, individuelle mit globalen Zielen zu verbinden. Davon ausgehend können wir uns vorstellen, welche Art von Zukunft wir wollen – mit dem Ziel, positive Bilder und Geschichten von der Zukunft auf allen Ebenen (vom Einzelnen bis zur Welt als Ganzes) zu schaffen. Am 2. Tag werden wir in die kuratorische Methode “do it” eintauchen, ein anweisungsbasiertes Ausstellungskonzept, das 1993 von dem Schweizer Kurator Hans Ulrich Obrist eingeführt wurde.
Die beiden Tage werden von Friedrich Hinterberger, Ulrike Payerhofer und Nathalie Spittler (Austrian Chapter des Club of Rome, Universität für Angewandte Kunst Wien und Universität für Bodenkultur Wien) gestaltet und moderiert. Siehe dazu hier eine Dokumentation des Workshops.